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"Schwarzer Hund. Weißes Gras" von Kilian Leypold
Erschienen 02.01.2020 auf BR Hörspiele Podcast
Wo der Mensch Lebens- und Zivilisationsräume zerstört, zieht er Zäune hoch und zirkelt Todeszonen ab. Als sich am 26. April 1986 auf dem Gebiet der heutigen Ukraine in Tschernobyl der größte anzunehmende Unfall in einem Kernkraftwerk ereignet entsteht so eine Zone. Der Film Stalker von 1979 wirkt wie eine ahnungsvolle Prophezeihung dieser Katastrophe. Als der Regisseur Andrej Tarkovskij den Film acht Jahre vor dem Unglück drehte, entschied er sich unter anderem für die direkte Umgebung des Atomkraftwerkes Tschernobyl als Drehort für die Geschichte von drei Männern, die in ein abgesperrtes Gebiet voller tödlicher Gefahren, genannt "die Zone", eindringen, um dort zu einem geheimnisvollen Raum zu gelangen, der innerste und verborgenste Wünsche ans Licht bringt und zu erfüllen vermag. Die zufällige, doch darum nicht weniger rätselhafte Analogie dieser beiden Zonen ist Ausgangspunkt für das Hörspiel Schwarzer Hund. Weißes Gras, das Elemente aus Tarkovskijs Film aufgreift und mit einer fiktiven Handlung um das Unglück von Tschernobyl verwebt. Ein ehemaliger Kriegsfotograf, einer der ersten Augenzeugen der Katastrophe, macht sich ein letztes Mal auf den Weg in das verseuchte Gebiet. Die Reise ins Herz der Zone wird zur erneuten Konfrontation mit den Folgen des Unglücks und zugleich zur Suche nach einem Wunder, die erst durch das Zusammentreffen mit Martha beendet wird, der strahlungsgeschädigten Tochter des Stalker. // Mit Vincent Leittersdorf, Maria Kwiatkowsky, Otto Mellies, Kathrin Wehlisch, Lars Rudolph, Julian Mehne, Andreas Leupold, Carl Heinz Choynski / Komposition: Tarwater / Regie: Kai Grehn / BR 2011 / Länge: 54'31 Hörspiel Dauer: 00:54:50